Vergleich der Optionen für den Aufbau eines Stadtbahnsystems in Hamburg (HFI Ausgabe 1/99, Heft 63)

Zu diesem Thema werden in der Hamburger Fachöffentlichkeit drei Möglichkeiten zur Realisierung eines modernen Stadtbahnsystems diskutiert. Für alle drei Varianten gibt es Praxisbeispiele in anderen Städten. Die Optionen bestehen in Alle drei Varianten weisen systemspezifische Stärken und Schwächen auf.

1. Alleiniger Bau eines Niederflur-Straßenbahnsystems

Vorteile der Niederflur-Straßenbahn:

Nachteile der Niederflur-Straßenbahn:

2. Alleiniges Ausbinden von U-Stadtbahnlinien und ebenerdige Verlängerung von U-Bahnlinien

Vorteile dieser U-Stadtbahn:

Nachteile der U-Stadtbahn:

3. Kombination eines Niederflur-Straßenbahnsystems mit der Verlängerung bestehender U-Bahnlinien als U-Stadtbahnlinien

Der alleinige Ausbau des U-Stadtbahnsystems ermöglicht wegen der begrenzten Tunnelkapazität in der Innenstadt die Einrichtung von kaum mehr als sechs U-Stadtbahnlinien. Daher könnte es notwendig sein, Niederflur-Straßenbahnlinien zusätzlich zu bauen,z.B.für Tangential-Verbindungen.

Vorteile dieser kombinierten Lösung:

Nachteile dieser kombinierten Lösung:

Die Liste der systemspezifischen Stärken und Schwächen ist nicht als abgeschlossen zu betrachten. (gekürzt)

(Norbert Holtz, 20253 Hamburg)

Anmerkungen der HFI-Redaktion:

Norbert Holtz hat hier dankenswerterweise nochmal die Vor- und Nachteile der beiden Stadtbahn-Systeme übersichtlich aufgelistet, um eine anstehende Entscheidung zu erleichtern. Dennoch haben sich bei ihm einige Mißverständnisse eingestellt:

Nach dem Konzept der FIH gibt es keine U-Stadtbahn-Linien, die sich kurvenreich durch enge Wohnstraßen schlängeln, wie es noch im ersten Stadtbahn-Gutachten vorgesehen war.

Auch Ottensen könnte auf Hauptstraßen großräumig umfahren, und der Bahnhof und das Rathaus in Altona dennoch mit angeschlossen werden.

Neben zwei herkömmlichen U-Bahn-Diagonallinien sind bis zu fünf zusätzliche U-Stadtbahnlinien mit 14 Zielstationen ohne Engpässe im U-Bahnfahrplan möglich, und ohne daß in der City etwas gebaut werden muß. Damit, (und mit den vorhandenen fünf Ästen der Gleichstrom-S-Bahn) können fast alle Außenbezirke attraktive Innenstadt-Verbindungen erhalten.

Etwa fehlende Quer- und Tangentialverbindungen würden weiterhin von Linienbussen bedient. Zusätzliche Straßenbahnlinien wären dann ebenso entbehrlich wie Schnellbusse.

Auch eine vielseitige Flughafen-Anbindung, die nicht nur den innerstädtischen Fluggästen nützt, sondern auch die Luftwerft als den größten Arbeitgeber der Stadt mit einbezieht, ist dabei vorgesehen.

Für weitere Einzelheiten müssen wir auf HFI 53 - 3/96 verweisen, wo diese Pläne ausführlich dargestellt und erläutert wurden.

Die Diskussion um eine zweckmäßige Flughafen-Anbindung gerät endlich in eine heiße Phase. Bei dem Plenum am 7. Januar hatten wir den Eindruck, daß man bei der Hamburger SPD die Bedeutung der Flughafen-S-Bahn überschätzt, die nur einer Minderheit von Fahrgästen nützt, aber alle verfügbaren Mittel verschlingt, so daß nichts anderes gebaut werden kann.

In der öffentlichen Meinung genießt vielmehr die Stadtbahn höchste Priorität. Daher kann man ohne einen sichtbaren Einstieg in diese Baupläne nicht noch einmal in die nächste Bürgerschaftswahl gehen!

(fih)

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Stand: 14 Apr 99