Für die Fahrgäste bringt die Hamburger Stadtbahn den großen Vorteil, daß sie umsteigefrei in das U-Bahnetz hineinfahren können (Stephansplatz, Sengelmannstraße, Habichtstraße, Wandsbek Markt, Steinfurter Allee, Rathausmarkt), und dort an vielen Stationen auch bahnsteiggleich zur U-Bahn und zu anderen Stadtbahnlinien umsteigen, z.B. Berliner Tor, Kellinghusenstraße, Wandsbek Gartenstadt.
Daß die Haltestellen auf den Straßen als Hochbahnsteige gebaut werden müssen, bedeutet für die Fahrgäste eine erhöhte Sicherheit gegenüber dem Straßenverkehr. Kein Kraftfahrzeug kann versehentlich auf einen bis zu 92 cm hohen Bahnsteig (siehe HFI 25 - 3/89 "Hamburger U-Bahnstufen") hinauffahren!
Die Finanzierung der Neubaustrecken wird wesentlich erleichtert, wenn jede Linie auch abschnittweise gebaut und in Betrieb genommen werden kann, ohne daß, laut "Stadtbahn-Gutachten", ein wirtschaftlicher Betrieb der Straßenbahn erst bei einem Netz von mindestens 46 km erreicht wird.
Da die Hamburger Stadtbahnlinien innerhalb des U-Bahnringes durch vorhandene U-Bahntunnel geführt werden können, spart man viele Kilometer Neubaustrecken. Damit wird auch eine Parallelführung zu vorhandenen Schnellbahnen vermieden, was zu einer Kürzung bzw. Ablehnung von Mitteln (60% der Investitionskosten) aus dem GVFG führen könnte.
Darüber hinaus besteht eine echte Chance, die verbleibenden 40% aus dem Etat des Bundes-Forschungsministeriums zu erhalten, weil das Konzept für Deutschland neu wäre, Schienenfahrzeuge wechselweise auf U-Bahnstrecken an Stromschienen bzw. auf Straßen an Oberleitungen zu betreiben.
Für den Betrieb ist es ein großer Vorteil, daß keine neue Infrafrastruktur für ein drittes Schienenverkehrsmittel benötigt wird, wenn die Stadtbahn-Triebwagen kompatibel (austauschbar) mit U-Bahnzügen gebaut werden.
(Werner Rönsch, 25474 Bönningstedt)